Symbolfotos in Blogs und Zeitungen sind eine Kunst für sich. Gerade bei den großen Zeitungen merkt man oft, dass der Leser schon allein durch die Wahl des Symbolfotos in eine bestimmte Richtung beeinflusst werden soll.
Das seit einigen Tagen aktive Watchblog zur Piratenpartei scheint sich über die Wahl von Symbolfotos aber wenig Gedanken zu machen, was nun in einem Fall zu einem sicher unabsichtlichen Widerspruch zum Grundtenor des Blogs führt.
Hinter dem Watchblog steht vermutlich Thomas Heinen, der ehemalige Vorsitzende des Kreisverbandes Trier-Saarburg der Piratenpartei. Dieser ist vor einigen Tagen zeitgleich zum Start des Blogs aufgrund seiner Ablehnung des neu eingeführten Meinungsbildtools Liquid Feedback zurückgetreten.
Im Artikel „Könnte Invitecode-Tauschbörse schützende Anonymität in Liquid Feedback wiederherstellen?“ geht es dann auch wiederum um die fehlende Anonymität in Liquid Feedback. Inhaltlich möchte ich darauf gar nicht eingehen. Aufgefallen ist mir aber das verwendete Symbolbild.
Hier ist ein inoffizielles Wahlplakat der Piratenpartei zur Bundestagswahl zu sehen. Aus einer Reihe von relativ gleich aussehenden „anonymen“ Menschen-Piktogrammen sticht ein Piktogramm heraus, das wegen Holzbein, Augenkappe und Kopftuch eindeutig als Pirat zu erkennen ist. Darüber steht der Slogan „Individualität hat wieder einen Namen“. Dieses Plakat fasst eigentlich den Post Privacy Gedanken sehr gut zusammen: Wenn man sich nicht verstecken muss und ganz öffentlich so individuell sein kann, wie man möchte, ist dies dem Zwang, seine Individualität verbergen zu müssen, vorzuziehen.
Ich weise diese Mutmaßungen zurück. Ich stehe nicht hinter diesem Blog und bitte darum, solche Spekulationen ohne jeglichen Anhaltspunkt zu unterlassen.
Ich muss Thomas Heinen hier in seiner Meinung unterstützen. Es ist mit dem ehrenwerten LG Hamburg auf einer Linie, dieses hat bekanntermaßen festgestellt dass Spekulationen verboten sind.
Spekulationen kann man doch nicht verbieten, schon gar nicht zur Weihnachtszeit!